DAS GROSSE KLOSTER VATOPAEDI, EIN HANDBUCH FÜR DEN PILGER 7
26 Ιουνίου 2009
NEBENBAUTEN
Über das ganze Klostergelände verstreut finden sich Ka-pellen, Kathismata*, Bootshäuser und andere Bauten für die verschiedenen Bedürfnisse der Mönche. Der Besucher, der vom Meer her zum Kloster kommt, findet sich zunächst im Ar-sanas* wieder, der im Jahre 1496 von Stephan, Voivode der Moldo-Wallachia, erbaut wurde; zur Anlage gehört auch eine
Kapelle des Hl. Nikolaos. Nahe beim Arsanas ist eine Lager-halle für Getreide, errichtet im Jahre 1820 vom Voivoden Skarlatos Kallimachis. Bei seinem Anstieg zum Kloster sieht der Besucher rechts und links folgende Bauten: Mühle (1869), Schmiede (1884), Friedhof mit der Kapelle der Hl. Apostel (1683), Kapelle des Hl. Modestus (1818) mit Unter-kunftsmöglichkeiten für die Laienarbeiter im Kloster, Stall und Gartenhaus mit einer Kapelle des Hl. Tryphon (1882). Unmittelbar vor dem äußeren Tor des Klosters (1822) ist ein großer Pavillon (1780); ein zweiter Pavillon (1877), zum We-sten hin, bezeichnet die Stelle der Quelle, an der am dritten Ostertag das Wasser gesegnet wird und zu der an diesem Tag eine Prozession mit der wundertätigen Ikone der Panaghia Vimatarissa abgehalten wird.
SKITEN – KELLIA – METOCHIEN
Zum Kloster Vatopaedi gehört eine große Anzahl von De-pendencen. Den Skiten des Hl. Demetrius und des Hl. Andreas kommt besondere Bedeutung zu.
Die Skite des Hl. Demetrius liegt eine halbe Wegstunde vom Kloster entfernt, Richtung Südwesten, an der Stelle des kleinen Chalkeos Klosters, dessen Existenz schon im 10. Jh. belegt ist. Der Überlieferung nach wurde es von Verwandten des Hl. Demetrius erbaut. Ein Teil des Kyriakon*, eine Mar-morarbeit aus dem 12. Jh., ist alles, was sich aus der byzanti-nischen Zeit erhalten hat. Die Skite an dieser Stelle wurde im 18. Jh. gegründet, als auch ihr erstes Typikon aufgezeichnet wurde (1729). Die Wandmalereien, die das Innere des Kyria-kon schmücken, stammen aus dem Jahre 1755, die im Exo-narthex, der erst später hinzugefügt wurde (1796), aus dem Jahre 1806. Die Friedhofskapelle entstand im Jahre 1764.
Die Skite ist idiorythmisch und besteht aus 21 Unterkünften, die heute zum größten Teil in Ruinen liegen.
Die beeindruckende russische Skite des Hl. Andreas (gewöhnlich “Serai” genannt) liegt an der Stelle des ehemali-gen kleinen Klosters Xystrou. Es gab an diesem Ort eine KeMi, dem Hl. Antonius geweiht, in die sich zwei Patriarchen von Konstantinopel, Athanasius III. Patelaros (1651) und Sera-phim II. (1761), nachdem sie ihr Amt niedergelegt hatten, zurückzogen. Diese Patriarchen restaurierten schrittweise den Wohnbau und die Kirche des Hl. Antonius und gaben der Kelli ihren heutigen Namen. Im Jahre 1842 ließen sich hier die ersten russischen Mönche nieder. Sie vergrößerten die Bau-ten und errichteten die eindrucksvolle Kirche des Hl. Andreas. Im Jahre 1849 wurde die Kelli durch ein patriarchalisches Sigillium in den Rang einer Skite erhoben, im Jahre 1900 weihte der ehemalige Patriarch von Konstantinopel, loakim III., ein Kyriakon ein. Es hat eine Länge von 60 m, eine Breite von 33 m und eine Höhe von 29 m, und ist somit eine der größten Kirchen im Balkanraum. In dieser Skite wurden von ihrer Gründung an die koenobitischen Klosterregeln befolgt; zeitweise lebten hier bis zu 800 Mönche. Das große Feuer im Jahre 1956, das den westlichen Teil zerstörte, und der allmähliche Rückgang der Zahl der Mönche hatten das Verlassen der Skite zur Folge. Heute benützt die athonitische Schule den Südflügel.
Um das Kloster Vatopaedi verstreut liegen 27 Kellia, man-che dicht daneben, andere in großer Entfernung. Fünf davon sind in Karyes, zwei an einem “Yiftadika” genannten Ort, acht in einem “Kolitsou” geheißenen Gebiet. Dieser Name ist ab-geleitet vom alten Kloster Kaletsi, dessen hoher Turm, errich-tet vom Kaiser Johannes Kantakuzenos, noch heute ansteht.
Das Kloster Vatopaedi ist seit der byzantinischen Zeit im Besitz einer großen Zahl von Metochien außerhalb des Ge-bietes des Heiligen Berges, im Balkanraum verstreut. Mit Hilfe dieser Metochien war es in der Lage, den Bedürfnissen der eigenen großen Gemeinschaft Rechnung zu tragen und sei-nen Beitrag für nationale und mildtätige Zwecke zu leisten. Die Metochien im Ausland wurden von den Regierungen der jeweiligen Länder konfisziert, die auf griechischem Gebiet gelegenen (wie Ormylia, Ammouliani, Nea Rode und Souflar auf der Chalkidike) größtenteils freigegeben, damit sie die Flüchtlinge aus Kleinasien aufnähmen und zu deren Lebens-unterhalt beitrügen. Heute besitzt das Kloster einzig die Meto-chie des Hl. Nikolaos am Vistonida-See, die des Hl. Phokas auf der Chalkidike und eine weitere auf der Insel Samos.