Grundstücksgeschäfte des Klosters Vatopedi Eine Stellungnahme der “.
16 Φεβρουαρίου 2009
Präsident [Bischof Kallistos Ware; Anm.d.Red.] und Vorstand der Freunde des Berges Athos haben mit tiefer Betroffenheit und Sorge die kurzlichen einseitigen und ubereilten Pressenachrichten und Attacken auf das athonitische Kloster Vatopedi und den Heiligen Berg als Ganzem verfolgt. Hier wurde etwas zu einem Fall gemacht, das auf einem alten Gerichtsurteil beruht, das die Eigentumsrechte des Klosters in der Umgebung des Sees Vistonis in Thrakien [zwischen Xanthi und Komotini; Anm. d. Red.] anerkennt. Die vor Kurzem stattgefundenen Tauschaktionen dieser Besitztumer mit anderen Besitzungen in Staatseigentum werden gerade von griechischen Gerichten und dem griechischen Parlament untersucht.
Nach unserer Information basieren die Eigentumsrechte des Klosters in der Umgebung des Sees Vistonis auf Dokumenten, die auf byzantinische und ottomanische Zeiten zuruckgehen. Diese Papiere wurden 1924 vom griechischen Staat, als Gegenleistung fur Besitzungen, die das Kloster dem Staat fur die Ansiedlung von Fluchtlingen aus Kleinasien ubergab, als rechtmassig anerkannt.
Nach unserer Information wurde der Tausch von Grundstucken in der Umgebung des Sees Vistonis gegen andere Grundstucke im Eigentum des griechischen Staates vom Staat angeregt und durchgefuhrt. Au.erdem wurde der in Frage kommende Grundbesitz von staatlich berufenen und amtlich zugelassenen Wirtschaftsprufern bewertet. Das Kloster beugte sich dem Verlangen des Staates, um ihm in seinem Wunsch entgegen zu kommen, namlich, die Klosterbesitzungen den Landwirten in der Umgebung des Sees Vistonis zukommen zu lassen. Als dieser Tausch in Frage gestellt wurde, hat Vatopedi, um seinen weiteren guten Willen zu zeigen, angeboten, allen Staatsbesitz und die Ertrage aus etwaigen Verkaufen zuruckzugeben. In diesem Fall wollte das Kloster allerdings auf seinem ursprunglichen Besitzrecht auf die Grundstucke
am See Vistonis bestehen. Die Freunde des Berges Athos unterstutzen die Bemuhungen des Klosters sein legales Eigentum zu bewahren und geeignet zu nutzen – etwas was wir innerhalb der Regeln des burgerlichen und kanonischen Rechts sowohl fur richtig als auch fur eine Pflicht des Klosters betrachten.
Die Bedeutung des Heiligen Berges fur die Orthodoxie und fur die ganze Welt ist unbestritten. Bis heute bewahrt der Berg Athos die asketische Tradition der fruhen Christenheit und beherbergt Manner guten Willens, die nach den Lehren der Evangelien und der Vater leben. Nicht so bekannt ist, dass seit der Grundung des modernen Griechenlands der Berg Athos dem Staat 120.000 Hektar Land geschenkt hat. Jedes Jahr beherbergt er mehr als 300.000 Pilger und hilft vielen Tausenden von Menschen in der ganzen Welt. Ebenfalls unbekannt ist der sehr beachtenswerte Beitrag des Klosters Vatopedi zum geistigen und humanitaren Dienst des Berges Athos. Das Kloster hat Tausende Hektar (fast 90 % seines Besitzes) dem griechischen Staat geschenkt, und begrusst jahrlich mehr als 25.000 Pilger.
Als vorbildliche Gemeinschaft auf dem Berg Athos ist Vatopedi ein Leuchtturm, der Griechenland, der Orthodoxie und der Menschheit unschatzbare Dienste erweist. Es verdient nicht nur die Beachtung des Prinzips der Unschuldsvermutung und die Moglichkeit sich zu verteidigen, sondern auch unsere unermudliche Unterstutzung. Ubers. a. d. Engl.: G. Wolf
1 Friends of Mount Athos; Verein in England zur Unterstützung des Berges Athos [Die Red.].
Quelle: St.Andreas-Bote, Zeitschrift der deutschsprachigen Gemeinde des Hl. Andreas (München), in der griechisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland, Februar 2009, Seiten 21-22. Internet: http://www.andreas-bote.de/Archiv/2009/sab200902.pdf